5 Tage in Lissabon: Cityguide

5 Tage in Lissabon: Cityguide

 

Die Stadt am Tejo, die Hauptstadt Portugals – ein bekanntes, aber definitiv unterschätztes Reiseziel. Nach meinen bisherigen Europa-Reisen kann ich nach dem Städtetrip in Lissabon sagen: Für mich eine der schönsten europäischen Städte! Die schönsten Sehenswürdigkeiten, überschätzte Orte in der Stadt und Tipps rund um deine Lissabon Reise – fangen wir an! (:

 

Arco da Rua Augusta

Die erste Sehenswürdigkeit, die ich in Lissabon besucht habe. Der Triumphbogen schmückt eindrucksvoll die Rua Augusta und den Praca do Comércio. Viele wissen aber nicht, dass man auch das Uhrwerk und die Aussichtsplattform besichtigen kann. Einer meiner liebsten Lissabon-Tipps, da ich hier zeitweise ganz allein auf dem Bogen die Aussicht genießen konnte – und das mitten am Tag! Durch die wenig besuchte Aussichtsplattform eine kleine Ruheoase mitten in der Stadt, von der man aus sowohl die Brücke des 25. April, aber z.B. auch den Elevador de Santa Justa, das Castelo de Sao Jorge und die Kathedrale Lissabons bestaunen kann. Ein Lift bringt euch bis in die zweite Etage, wo auch das Uhrwerk zu finden ist. Der restliche Aufstieg führt über wenige, aber sehr enge steile Treppen hinauf.

Eintritt: 3€
How to get there: u.a Bus 728 und Tram 15/ 25E

 

Arco da Rua Augusta Lissabon Arco da Rua Augusta

 

Miradouros – Aussicht auf die Stadt

Lissabon zeichnet sich durch die sieben Hügel, auf denen die Stadt erbaut wurde, aus. Das bedeutet für Reisende vor allem viel Anstrengung beim fußläufigen Entdecken der Stadt, aber gleichzeitig: Jede Menge wundervolle Aussichtspunkte verteilt über die gesamte Stadt – und jeder bietet einen ganz einzigartigen Blickwinkel auf die Vielseitigkeit dieser. Meine beiden Favoriten liegen praktischerweise nur wenige Meter voneinander entfernt, bieten aber beide dennoch ganz unterschiedliche Aussichten: Miradouro de Santa Luzia und Miradouro das Portas do Sol. Der Miradouro das Portas do Sol ist wohl einer der bekanntesten der Stadt – entsprechend voll ist es hier. Daher solltet ihr unbedingt auch zum wirklich nahe gelegenen Miradouro de Santa Luzia gehen. Hierher verirren sich etwas weniger Menschen und man findet immer einen Platz, an dem man sich hinsetzen und die Aussicht genießen kann.

Tipp: Bis zum Sonnenuntergang bleiben. Hier habe ich einen wundervollen Abend verbracht, ohne viele Menschen und mit toller Straßenmusik.

How to get there: Fußläufig oder Tram 12 & 28, Station Largo das Portas so Sol

Miradouro de Santa Luzia Lissabon

Castelo de Sao Jorge

Aufgrund der vielen kostenlosen Aussichtspunkte in der Stadt habe ich überlegt, ob sich der Eintritt (10€ für Erwachsene) für das Castelo, das über der Stadt thront, überhaupt lohnt, da man von nahezu überall eine tolle Aussicht hat. Aber der Blick vom Castelo ist noch einmal ein ganz anderer und daher eine ganz klare Empfehlung! Für 10€ bekommt man einen wahnsinnig schönen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung, aber auch viel Historie und eine alte Burg, in der man wunderbar herumklettern kann. Es gibt eine kleine Ausstellung und eine Camera Obscura mit 360 Grad Bildern der Stadt. Plane ca. 2 Stunden für den Besuch ein und genieße den Blick von den Mauern aus. Mein Favorit: Flugzeuge spotten! Von hier sieht man genau die Einflugschneise des Flughafens und kann in entsprechenden Apps verfolgen, woher diese kommen. Vom Castelo aus kann man anschließend die kleinen Straßen der Alfama hinab zurück ins Stadtzentrum laufen – wesentlich weniger anstrengend als der Weg nach oben, für den man den Bus 737 nehmen sollte, der direkt vor dem Eingang hält.

Tipp: Früh morgens oder erst am Nachmittag kommen, um die langen Schlangen am Einlass und die Massen auf dem Gelände zu umgehen.

Eintritt: 10€
How to get there: Bus 737

 

Castelo de Sao Jorge Lissabon

 

Belem – Stadtteil vor den Toren Lissabons

Der Torre de Belem gehört wohl zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lissabons. Der Charme gehört meiner Meinung nach aber dem gesamten Viertel, das einfach nur wunderbar malerisch vor den Toren Lissabons liegt. Mit dem Bus oder der Tram gelangt man ins Stadtzentrum Belems und kann alles weitere fußläufig entdecken. Meine Route: Mosteiro dos Jerónimos, Jardim da Praca do Império, Padrao dos Descobrimentos und dann am Fluss entlang zum Torre de Belem. Eine wunderbare und vor allem eindrucksvolle kleine Route. Das Mosteiro bietet einen imposanten Kreuzgang, war mir die 10€ Eintritt hier jedoch nicht wert, da es sonst wohl nicht viel zu sehen gibt. Auch den Eintritt zur Aussichtsplattform am Padrao dos Descobrimentos und den Eintritt zum Torre habe ich mir gespart, was jedoch jeder anhand seiner Prioritäten selbst entscheiden sollte. Belem war für mich eines der absoluten Highlights, obwohl ich dort einfach nur diese Strecke abgelaufen und mich hier und dort zum verweilen niedergelassen habe. Die drei Bauwerke sind wirklich enorm beeindruckend und vor allem am Torre de Belem habe ich gut eine Stunde lang gesessen und die Atmosphäre genossen.

Tipp: Bleibt nicht bei den Stufen vor dem Torre de Belem, sondern lauft weiter bis zum kleinen Café dahinter und setzt euch dort zu den Palmen. Weniger Menschen, noch schönerer Blick! Wenn ihr den Rückweg ins Zentrum von Lissabon antretet, steigt bereits an der Station Largo da Princesa ein. Die Touristenmassen warten am Mosteiro und so sichert ihr euch einen Sitzplatz für die knapp halbstündige Fahrt.

How to get there: Bus 728, 729 und Tram 15E, Station Mosteiro Jerónimos, Largo da Princesa

 

Belem Lissabon Torre de Belem

 

Free Walking Tour – Alfama

Ein Must-Do auf jeder meiner Städtereisen: Eine Free Walking Tour! Mittlerweile werden diese in nahezu jeder europäischen Stadt angeboten – und auch darüber hinaus. Free Walking Tours finanzieren sich durch Trinkgeld, kosten selbst aber erstmal nichts. Die Guides sind immer Locals, kennen die Stadt und ihre Historie und zeigen oft auch Plätze abseits der normalen Routen. In Lissabon werden viele verschiedene Touren angeboten, ich habe mich für eine Alfama Walking Tour entschieden. (Da meine Unterkunft direkt in der Altstadt und mitten in Chiado war, kannte ich die Umgebung dort bereits – Alfama jedoch nicht).

Die Tour begann um 10:30 und endete um 13:30 Uhr, Treffpunkt war der große Rossio Platz. Die Route von dort aus: Praça da Figueira, Igreja de São Domingos, Martim Moniz und von dort aus über eine Rolltreppe unter freiem Himmel hinauf in die Gassen der Alfama: Largo da Rosa, Sé de Lisboa (Kathedrale Lissabons), Miradouro de Santa Luzia, Miradouro das Portas do Sol, Igreja de Sao Vicente de Fora (Kirche). Für diesen Stadtteil ist eine Tour ideal, da man hier gnadenlos verloren gehen kann bzw. die Wege den Berg hinauf führen und man links und rechts vor Anstrengung viel übersieht.

Tipp: Wenn ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die Alfama besuchen möchtet, nehmt nicht die von Touristen völlig überlaufene Tram 28, sondern die Tram 12. Diese ist im Vergleich sehr unbekannt und fährt einen Großteil der Strecke der 28 – nur in anderer Richtung.

Alfama Viertel in Lissabon

Convento do Carmo

Das ehemalige Kloster mitten in Lissabon – durch das Erdbeben 1755 leider in großen Teilen zerstört. Die Ruine der Kirche Igreja do Carmo macht das jedoch nicht weniger sehenswert – im Gegenteil. Die noch verbliebenen Bögen verleihen der jetzt offenen Kirche etwas ganz eigenes. Das an die Kirche angeschlossene Museu Arqueológico do Carmo stellt u.a. zwei Mumien aus, die sehr gut erhalten sind.

Eintritt: 3-4€
How to get there: Bus 24E, 202 und 758, Station Largo Trindade Coelho

 

Convento do Carmo Lissabon

 

Oceanário de Lisboa

Etwas abseits der touristischen Pfade und auch der Innenstadt Lissabons liegt das Oceanário auf dem alten Expo Gelände von 1998. Allein das Gelände an sich ist enorm sehenswert: Die Seilbahn von damals fährt immer noch und bietet einen schönen Blick auf die zweite große Brücke Lissabons und die Meeresbucht – aber auch auf das sehr gepflegte Gelände, das heute einem Industriepark mit Garten gleicht, in dem Firmen wie Microsoft ihre Niederlassungen haben.

Das Oceanário befindet sich in einem Gebäude am Hafen und wurde 2018 zum World’s Best Aquarium gekürt. Hier lebt eine außerordentlich große Vielfalt an Meeresbewohnern inkl. Pinguinen und Seeottern (die einzigen in Europa!). Mein Eindruck war durchweg positiv, da hier nicht nur die Tiere im Mittelpunkt stehen, sondern auch die (wissenschaftliche) Aufklärung in Bezug auf Meeresverschmutzung und die Auswirkungen des Menschen auf die Ozeane ein großer Schwerpunkt sind. Wenn man das Oceanário verlässt, möchte man die Welt verbessern und mehr für die Ozeane tun – und hat gleichermaßen aber einen wundervollen Eindruck der Bewohner und viel Wissen über diese erhalten.

Eintritt: 19€ (Erwachsene, Dauerausstellung & temporäre Ausstellung)
How to get there: Bus 728, Station Oceanário de Lisboa

 

Oceanario de Lisboa and Expo

 

Alternativen gesucht? Zeit und Geld sparen

In jeder Stadt gibt es touristisch völlig überlaufene Orte. Bei vielen ist das sicher gerechtfertigt, jedoch nicht bei allen. An manchen Stellen kann man den Massen gut entgehen.

Tram 28

Wie oben bereits erwähnt ist diese Tram meist völlig überfüllt und zudem oft Ziel von Taschendieben. Steigt ihr in der Mitte der Strecke ein, wird es eng! Wenn euer Weg hoch zum Castelo und durch die Alfama führt, ist die Tram 12 eine echte Alternative. Vielen Touristen völlig unbekannt, fährt sie zumindest auf diesem Streckenteil die gleiche Strecke wie die 28 – nur in umgekehrter Richtung. Hier bekommt ihr jedoch nahezu immer einen Sitzplatz und könnt damit die Fahrt genießen.

Elevador de Santa Justa

Ein Aufzug mitten in der Stadt – das klingt für viele furchtbar spannend, ist aber auch wirklich nur das: Ein Aufzug. Die Schlangen vor dem Aufzug sind jedoch nahezu immer recht lang und für die sehr kurze Fahrt zahlt ihr viel Geld. Spart euch die Zeit und das Geld und fahrt einfach mit dem Bus 758 bis zur Station Lago Trinidade Coelho. Diese ist auf ungefähr gleicher Höhe und nur wenige Minuten zu Fuß vom Elevador entfernt. Wer vom Elevador aus zu Fuß nach oben laufen möchte: Gegenüber des großen H&M Stores direkt daneben sind Treppen, die euch nach oben führen.

Eine weitere Elevador de Santa Justa Alternative, jedoch zur Aussichtsplattform, die noch einmal extra Eintritt kostet (ca 1,50€) und stark besucht ist: Der Arco da Rua Augusta. Die Höhe beider Bauwerke ist ungefähr gleich, die Aussicht damit auch sehr ähnlich. Zwar ist der Arco im Vergleich mit 3€ Eintritt teurer, ihr habt hier aber eure Ruhe und könnt die Aussicht entspannt genießen und dem Trubel am Elevador entgehen.

Elevador de Santa Justa, Elevador da Bica

Städtetrip nach Lissabon

Dauer: 4-5 Tage, es gibt viel zu sehen! Möchtet ihr zusätzlich nach Sintra, plant einen weiteren Tag ein.

Unterkunft: Sucht euch etwas zentrales in Chiado oder Baixa, dann könnt ihr nahezu alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen. Ich habe mir ein Zimmer mit eigenem Bad in einer Shared Flat gebucht, direkt im Zentrum und war damit mehr als glücklich.

Anreise: Der Flughafen Lissabons ist einer der wenigen Stadtflughäfen und ist ideal mit dem Zentrum über die Metro erreichbar

Preis: Meine Reise habe ich im Paket gebucht, d.h. Flug und Unterkunft zusammen, da es so tatsächlich günstiger kam. Für 5 Tage inkl. Flug habe ich 250€ gezahlt, was ein echtes Schnäppchen war.

 

Warst du schon in Lissabon? Teil deine eigenen Tipps gern in den Kommentaren!

 

2 Kommentare

  1. April 17, 2019 / 6:19 pm

    Lissabon sieht so schön aus! Da möchte ich auch unbedingt mal hin!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.