Wie das Reisen uns verändert

Wie Reisen unsere Persönlichkeit verändert

Reisen ist Luxus – für die Entspannung, das Entfliehen aus dem Alltag, das Entdecken. Uns steht heute die ganze Welt offen! Und das eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten. Wir können nicht nur ein weiteres Kreuz auf der Landkarte setzen, sondern wachsen auch als Personen unheimlich an den Erfahrungen, die wir fern von zuhause machen.

Ich bin die typische Australien-Lisa. Nur mit dem Unterschied: Ich bin Neuseeland-Mira. Nach dem Abi ging es für mich für 12 Monate nach Neuseeland. Damals hatte ich Angst – und wusste nicht, was mich erwartet. So ganz allein bis ans andere Ende der Welt? Das war aufregend, aber auch unheimlich angsteinflößend. Heute kann ich sagen: Es war die beste Entscheidung meines bisherigen Lebens. Ich habe in diesem Jahr so wahnsinnig viel über mich selbst, über andere, gelernt. Es war eine Erfahrung sondergleichen.

Es muss aber nicht immer das andere Ende der Welt sein. Auch eine Autofahrt zum zwei Stunden entfernten See ist ein kleines Abenteuer, eine sechsstündige Busfahrt nach München, ein 40€ Flug mit RyanAir nach Bratislava – all das ist eine Erfahrung, ein Ausbrechen aus dem Alltag, ein Fest für unser Innerstes.

Aber was genau verändert sich? Ehrlich gesagt: Zuviel, um es hier wirklich festhalten zu können. Ein paar Impulse? Aber klar!

Geduld

Andere Kulturen sind oft eine Herausforderung. Eine unglaublich schöne Herausforderung. In Deutschland läuft alles akkurat, nach Plan, nach Zeit. Wann immer wir von zu Hause weg sind, werden unsere Grenzen getestet. Anpassungsfähigkeit. Akzeptanz anderer Zustände. In anderen Ländern laufen die Uhren manchmal anders – langsamer. Gerade in Neuseeland habe ich gelernt, geduldig zu sein. Und dabei gleichzeitig entspannt. No worries, mate! Und die hatte ich auch nicht. Sondern habe das ganze einfach für mich adaptiert – und bin bis heute geduldig, entspannt und ausgeglichen. Lasst euch auf die Gegebenheiten ein – es wird sich lohnen!

Kulturschock

Das führt direkt zum nächsten Punkt: Andere Gegebenheiten können ein ziemlicher Bruch zu Gewohntem sein. Nicht immer kann man sich schnell anpassen, das Neue akzeptieren. Kulturen ticken anders! Und das ist okay. Selbst wenn man in einen anderen Teil des eigenen Landes reist, ereilt einen manchmal ein kleiner Kulturschock. Von Hamburg nach Lindau? Eine ganz andere Welt. Aber ein Perspektivwechsel! Der dir indirekt eine neue Offenheit ans Herz legt. Lass dich darauf ein, entdecke das Neue, tauche hinein und kehre als offenerer, aufgeschlossenerer Mensch zurück.

Perspektive

“Das hat sie doch gerade schon mal geschrieben?” – richtig! Perspektive hat jedoch verschiedene Seiten. Es ist unglaublich spannend, das eigene Land auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Auch das alltägliche Leben, der Blick auf das Weltgeschehen und Ereignisse ist an anderen Orten dieses Planeten ein völlig anderes. Der Schlüssel: Die Einheimischen im Reiseland. Suche die Gespräche mit ihnen, halte dich nicht nur in Hotels und Hotels auf. Das wahre Abenteuer wartet außerhalb der Touristenmauern. Du wirst es nicht bereuen! Die neue Perspektive muss deine eigene, “alte” dabei gar nicht schlecht aussehen lassen, teils im Gegenteil! Manchmal weiß man nach dem Blick von der anderen Seite Dinge viel mehr zu schätzen, die vorher selbstverständlich für einen waren.

Anhängsel

Wer liebt sie nicht – die materiellen Dinge, die schönen Gegenstände im Alltag, die Selbstverständlichkeit. Wir wissen, dass materielle Dinge uns nicht viel geben – und doch besitzen sie einen enorm hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Ich höre immer wieder davon, dass viele nach zahlreichen Reisen anders mit dem Materiellen umgehen. Bewusster. Und genügsamer. Wir entfernen uns von den Dingen, von zuhause, vom Materiellen – und merken, dass es uns doch eigentlich gar nicht fehlt. Die Designertasche, das iPad, die zwölfte Bluse, … Das alles fehlt uns nicht. Und wir merken, dass wir es auch die ganze Zeit über nicht gebraucht haben. Ich mag schöne Dinge – und leider auch teure. Aber heute gehe ich mit dieser Vorliebe bewusster um. Kaufe überlegter. Und hinterfrage den Wert und das Verlangen. Reisen hat mich genügsamer gemacht. Und fokussierter auf die wirklich wichtigen Dinge.

Das Reisen begegnet uns mittlerweile überall. Gerade in den (sozialen) Medien scheint es regelrecht zum Trend geworden zu sein, viel zu reisen. All die Travelblogger und die, die es gern wären – manchmal verdreht man die Augen, wenn der nächste Reisepost veröffentlicht wird, das dritte Bild unter dem Eiffelturm, ein Paar am Strand. Aber: Reisen macht glücklich. Reisen erweitert unseren Horizont. Reisen verändert uns. Ist es nicht eher positiv, dass immer mehr Menschen Gefallen daran finden? Und auf einer Reise vielleicht dadurch auch ein Stück von sich selbst?

 

 

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24 Kommentare

  1. September 3, 2017 / 5:39 pm

    Wunderschön poetisch geschrieben. Genau so ist es! Bei jeder Reise nimmt man ein Stück davon in seinem Herzen mit und lässt ein Stück von sich dort … und so werden wir zu dem was wir sind …

    • September 5, 2017 / 1:09 pm

      Auch dein Kommentar ist ganz wunderbar geschrieben – genau so ist es! Es kommt ein kleines Puzzleteil dazu. <3

  2. September 3, 2017 / 5:58 pm

    Das hast du toll formuliert! Für mich persönlich at das Reisen nicht mehr weg zu denken! Ich liebe es neue Gegenden zu entdecken, sei es Kultur oder Natur… man sammelt immer neue Erfahrungen und lernt fürs Leben… und in manchen Fällen erkennt man mal wieder wie schön es doch zu Hause ist. 🙂

    • September 5, 2017 / 1:09 pm

      Das habe ich tatsächlich auch erst durch’s Reisen gelernt – dass weg sein zwar toll ist, nach Hause kommen aber auch! <3

  3. nici
    September 3, 2017 / 6:01 pm

    Also es gibt ja Länder, die finde ich extrem Interessant. Aber aufgrund von Gewissen Tierarten und gegebenheiten der Bewölkerung dort, würde ich wohl nie hinreisen. In zwei Jahren wollen wir nach Norwegen. Ist so ein kleiner Traum von uns und wir sind schon Mega gespannt.

    Ein sehr schöner Post von dir 😉

    Alles liebe

    • September 5, 2017 / 1:10 pm

      Manchmal muss man seinen eigenen Schatten überspringen, .. 🙂

  4. September 3, 2017 / 6:55 pm

    Guten Abend.
    Da erinnere ich mich an meine erste und bisher letzte Reise. Ich habe mein Herz an dieses Land verloren und muss es da irgendwann noch einmal wegholen. 🙂

    Liebste Grüße,
    Sandra.

  5. September 3, 2017 / 8:06 pm

    Reisen erweitert den Horizont. Es gibt so viele Dinge die man dabei lernen kann.
    Liebe GRüße
    Sigrd

  6. September 5, 2017 / 1:19 pm

    Ein sehr schöner Artikel zum Thema Reisen.
    Ich kann dich absolut verstehen!
    Gut okay, ich habe mich gegen ein Jahr im Ausland entschieden und für mein Traumstudium (Irgendwas mit Medien… 😀 ). Trotzdem nutze ich jede Gelegenheit um zu verreisen, auch wenn es nur kleine Reisen sind. Jedes mal nimmt man ein bisschen was mit. Jedes mal lernt man etwas neues. Jedes mal ist es schön und lehrreich.
    Es ist das Schönste, was man machen kann.

  7. September 5, 2017 / 5:48 pm

    Liebe Mira,

    Danke für die schönen Einblicke in deine Reisen. Vor allem die sehr persönliche Note gefällt mir wirklich gut. Und eben auch, dass du in den Vordergrund stellst, dass Reisen auch viel Überwindung kostet und eben nicht nur alles schön und aufregend ubd glamourös ist.
    Weiter so!!

  8. September 7, 2017 / 7:01 am

    Du hast so recht! Reisen macht uns reicher – in uns selber. Jede Erfahrung, die wir machen wenn wir unsere Komfortzone verlassen, lässt uns wachsen und gibt und etwas mit. Da kommt es nicht auf den schönsten Strand an (obwohl wir den alle sicher toll finden ;)), sondern einfach darauf, seinen Horizont zu erweitern <3

    Liebe Grüße
    Sarah

  9. September 7, 2017 / 7:01 am

    Du hast so recht! Reisen macht uns reicher – in uns selber. Jede Erfahrung, die wir machen wenn wir unsere Komfortzone verlassen, lässt uns wachsen und gibt und etwas mit. Da kommt es nicht auf den schönsten Strand an (obwohl wir den alle sicher toll finden ;)), sondern einfach darauf, seinen Horizont zu erweitern!

    Liebe Grüße
    Sarah

  10. September 7, 2017 / 8:48 am

    Oh ja, zum Thema Kulturschock fällt mir immer wieder Peking ein. Ich bin damals voller Vorfreude und Interesse in diese Stadt gereist, war total positiv eingestimmt und als ich dann dort war, wäre ich die ersten zwei Tage am liebsten wieder heimgeflogen…
    Das hat sich dann aber zum Glück gelegt, war aber für mich wirklich ein echter Kulturschock, weil meine Erwartungen so dermaßen untertroffen wurden – zumindest auf den ersten Blick.
    Das war übrigens Anfang der 90er Jahre und sicherlich kein Vergleich zum heutigen Peking.
    Liebe Grüße
    Salvia von Liebstöckelschuh

  11. September 7, 2017 / 8:56 am

    Ein wirklich wunderbarer Artikel über das Reisen. Ich reise auch unglaublich gern und würde es nach mir gehen, dann am liebsten um die ganze Welt. Noch halten mich da aber Kind und auch ein wenig Mann davon ab. Aber für die Zukunft habe ich mir noch mehr “Weltentdecken” vorgenommen.

    Jede Reise “tut” etwas mit uns. Und das finde ich einfach gut.

    Liebe Grüße
    Sandra von https://www.storfine.de

  12. September 7, 2017 / 10:21 am

    Hallo liebe Miriam,
    zunächst mal finde ich deine Schreibweise wirklich wunderschön. Die Punkte die du aufführst sind absolut richtig. Reisen ein “Entkommen” aus dem Alltag.
    Wenn ich reise, habe ich immer ein lachendes und ein weinendes Auge. LG Ronja

  13. September 7, 2017 / 11:07 am

    Ich bin sehr international aufgewachsen und meine Eltern reisen beide leidenschaftlich gerne (ich bin 23 und über 18x umgezogen und habe in 5 Ländern gelebt :D) also wurde mir die Leidenschaft fürs Reisen wohl in die Wiege gelegt. Ich denke, wenn man nicht reist verpasst man etwas und ich bin dankbar das ich schon so viel von der Welt sehen durfte, freue mich aber immer wenn ich Beiträge lese wo erwähnt wird, dass manchmal Reisen auch wirklich anstrengend und hart sind… 🙂

  14. Maria
    September 7, 2017 / 7:11 pm

    Ich muss sagen, ich hab das Reisen erst recht spät für mich entdeckt und das auch nur weil mein Freund mich zu der Reise überredet hat. Heute ist das Reisen nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken und ich versuche jedes Jahr so viel zu reisen wie möglich 🙂 Ist schließlich auch der beste Weg um dem Alltag zu entkommen.

  15. September 8, 2017 / 5:58 am

    Was für ein wunderbarer Post! Ja, Reisen ist Luxus aber ich freue mich immer wieder, wenn ich eine neue Destination entdecke 🙂
    Liebe GRüße,
    Alexandra.

  16. September 11, 2017 / 11:00 am

    Ich liebe es auch zu Reisen und bin jedes Mal wieder aufs Neue gespannt, was mich in einem fremdem Land erwarten wird! Demnächst geht es für mich nach Indonesien und die Vorfreude ist extrem 🙂
    Liebe Grüße
    Evy

    http://www.itsevy.com

  17. Oktober 8, 2017 / 10:31 am

    Hallöchen,
    das ist ein wunderschöner Beitrag und ich stimme dir da voll und ganz zu. Es ist tatsächlich ein Trend geworden, aber ich finde es super!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  18. März 2, 2018 / 8:30 am

    Ich finde, Reisen ist etwas Großartiges. Wann immer es geht, versuche ich, mir neue und liebgewonnene bekannte Dinge und orte anzusehen. Der Ortswechsel tut wirklich gut, und man bekommt neue Perspektiven! Will das Reisen nicht missen. Dein Text trifft es sehr schön! 🙂

    • März 2, 2018 / 12:06 pm

      Ich auch nicht. Es erweitert wirklich den Horizont. <3

  19. März 2, 2018 / 2:21 pm

    Huhu!

    Ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und finde ihn total super. Sehr schön aufbereitet, tolle Farben und interessante Inhalte. Werde heute Abend mal durch ein paar weitere Beiträge stöbern! 🙂

    Liebe Grüße,
    Maj-Britt

    • März 2, 2018 / 2:37 pm

      Das sind mit die schönsten Kommentare! <3 Danke für das schöne Lob! 🙂

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